Neubaustrecke Nürnberg - Ingolstadt, Los Nord

Die Herstellung des Tunnels Offenbau der Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt mit einer Länge von ca. 1.340 m war zunächst mit einer geböschten Baugrube auf einer Flachgründung vorgesehen. Aufgrund der ungenügenden Tragfähigkeit der anstehenden Böden und des teilweise artesisch gespannten Grundwasserspiegels wurde dieses Konzept verändert, wobei ein wasserdichter Verbau aus überschnittenen Bohrpfahlwänden geplant wurde, welcher gleichzeitig die Außenschale des späteren Bauwerkes darstellt. Nach dem Voraushub wurde auf die Bohrpfahlwände ein Deckel aufbetoniert und der Querschnitt von Süden aus im Schutze von Druckluft aufgefahren, um einen massiven Eingriff in den Grundwasserhaushalt und daraus resultierende Schäden an benachbarten Bauwerken (Ortschaft Offenbau, BAB A9) zu vermeiden.

Die Tunnelsohle kommt hierbei überwiegend in den Schichten des Aaleniums zu liegen, welche sich in verschieden stark verwitterte Schichten des Opalinuston aufteilen lassen. Der Verwitterungsgrad nimmt zur Tiefe i.d.R. kontinuierlich ab. Der aufgewitterte sowie der unverwitterte Opalinuston neigen bei Entlastung, Austrocknung und anschließender Durchfeuchtung zum Quellen. Zur Beherrschung der zusätzlich zu dem an stehenden Wasserdruck prognostizierten erheblichen Quelldrücke wurde eine gewölbte Tunnelsohle vorgesehen. Unterhalb der Sohle wurde zusätzlich ein neu entwickeltes Pufferschichtmaterial eingesetzt, welches einerseits den bauzeitlichen Belastungen (u.a. dem Druck beim Betonieren der Sohle) standhält und andererseits beim Auftreten von Quellerscheinungen nach dem Erreichen der durch die Sohle aufnehmbaren Spannungen ohne weitere Kraftübertragung nahezu vollständig (zu ca. 80%) komprimiert wird.

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Bauherr

DB Projektbau GmbH
Niederlassung Süd

Auftraggeber

ARGE NBS Nürnberg – Ingolstadt Los Nord
Mörsdorf / Freystadt

Projektdauer

2001 bis 2007

Leistungen

  • Baugrunderkundung
  • Geotechnische Ausführungsplanung
  • Planung, Betreuung und Auswertung von statischen und zyklischen Pfahlprobebelastungen
  • Geotechnische Messungen und messtechnische Überwachung